Klasse mit erweitertem Musikunterricht (KeMu)

Was ist eine Klasse mit erweitertem Musikunterricht?

  • Die Anzahl der Wochenlektionen im Fach Musik wird über die gesamte Sekundarschulzeit auf 4 festgelegt.
  • Um diese Aufstockung zu kompensieren wird die Anzahl Lektionen in anderen Fächern entsprechend gekürzt, so dass die Anzahl der Wochenlektionen gleich bleibt. Die von der Kürzung betroffenen Fächer werden in Absprache mit der Schulleitung festgelegt. Die Lehrplanziele bleiben in allen Fächern verbindlich.
  • Musik wird fächerübergreifend im Unterricht eingesetzt.
  • Es können sich alle Schüler*innen des jeweils betroffenen Leistungszugs um einen Platz bewerben.
  • Für die Aufnahme in die Klasse mit erweitertem Musikunterricht sind die Freude und das Interesse am Singen und an der Musik entscheidend, Instrumentalkenntnisse werden nicht vorausgesetzt.
  • Im 2. und 3. Schuljahr wählen die Schülerinnen und Schüler verpflichtend das Wahlpflichtfach Musik aus dem musischen Wahlpflichtangebot.
  • Für die Erziehungsberechtigten fallen keine Kosten an.
  • Die Musiklehrpersonen erfüllen die Anforderungen des AVS für das Führen einer Klasse mit erweitertem Musikunterricht.

Was bietet der erweiterte Musikunterricht?

  • Erwerb von musikalischer Sach- und Fachkompetenz
  • Überfachliche, soziale, personale und methodische Kompetenzen werden zusätzlich gefördert. Dies geschieht im Unterricht und durch Produktionen verschiedenster Art wie Konzerte, Musicals, Musiktheater und Musikproduktionen.
  • Das fächerübergreifende und fächerverbindende Arbeiten hat eine zentrale Bedeutung.

Einige Beispiele:

  • Querverbindungen zum Fach Deutsch: Liedtexte analysieren, Liedinterpretationen erarbeiten (Subtexte, innere Monologe), Artikulationsübungen für Vorträge und Präsentationen, Atemübungen, Gestaltung von Sprache
  • Querverbindung zu Sport: Entwicklung von Tanzchoreografien
  • Querverbindung zu den Fremdsprachen: Liedtexte und deren Aussprache, Übersetzungen
  • Querverbindungen zum Fach Mathematik: Notenwerte, Taktarten, Tempo, Rhythmik, Erkennen von Mustern und Strukturen
  • Querverbindungen überfachlich: Auftrittskompetenz, Sicherheit im Raum, Körperhaltung

Bedingungen

  • Die Durchführung ist abhängig von der Anzahl der Anmeldungen.
  • Eine Anmeldung ist verbindlich für die gesamte Dauer (3 Jahre) der Sek 1 Schullaufbahn.
  • Die Umsetzung muss von Klassenteam mitgetragen werden.
  • Das Spielen eines Instrumentes ist nicht Voraussetzung für die Teilnahme.

Organisation

Warum erweiterter Musikunterricht?

Macht Musik schlau? - Weshalb kann mein Kind bei einer Reduktion der Kernfächer gleiches leisten wie Jugendliche aus den Regelklassen?

 

Musiktraining verändert das Gehirn. Heute sind viele Erfahrungen aus den Studien von Weber & Spychiger (Musik macht Schule, 1997) wissenschaftlich belegt.

Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass Menschen mit Musiziererfahrung

  • ein besseres verbales Gedächtnis haben,
  • bessere Lese- und Rechenleistungen aufweisen,
  • müheloser Sprachen lernen,
  • eine verbesserte visuell-räumliche Wahrnehmung haben und
  • im Sozialen kompetenter sind.

Erfahrungen aus der Praxis belegen: Jugendliche, die diesen Bildungsweg wählten, fanden Anschluss (weiterführende Schulen, Berufslehren) und erreichten die verbindlichen Lernplanziele trotz Reduktion der Lektionenanzahl in anderen Fächern.